In einer Runde mit musikbegeisterten Menschen kam gestern die Frage auf, auf welche Wegen wir aktuell neue Musik entdecken. Spannend zu sehen, wie unterschiedlich da die Zugänge sind. Manche sind da primär in den Sozialen Medien unterwegs, andere gar nicht (wie ich inzwischen). Ich frage mich, ob das (auch) eine Altersfrage ist?
Hier mal meine aktuellen Infoquellen für neue Musik. „Neue Musik“ as in: Musik von Künstler*innen, die mir komplett neu sind oder neue Musik von Künstler*innen, die ich bereits auf dem Schirm habe.
Bandcamp: Hier folge ich vielen Acts und bekomme Notifications per Mail, wenn es neue Releases gibt. Gelegentlich lese ich auch im Bandcamp-Blog Artikel zu bestimmten Themen/Genres. Die Bandcamp-Empfehlungsmails lese ich nur noch manchmal, da war auch oft viel Quatsch dabei – immer wieder aber auch echte Entdeckungen.
Spotify: Hier schau ich jede Woche ins Release Radar. Mittlerweile hab ich den Algorithmus soweit trainiert, dass tatsächlich oft relevante Dinge aufpoppen. Meist aber nur so die ersten 10-15 Tracks in der Liste, danach wirds dann oft unspannend. Manchmal taugt die Liste aber auch gar nicht. Diese „ähnliche Acts-Funktion“ (heißt das so?) oder „Künstler*innen-Radios“ nutze ich praktisch gar nicht.
Newsletter: Ich lese diverse Mailnewsletter zu Musikthemen und finde dort immer wieder interessante Dinge. Dabei sind sowohl kuratierte Newsletter als auch z.B. welche von Labels.
Blogs/Substack: Ich lese unregelmäßig verschiedene Musikblogs und neuerdings auch einige Substack-Kanäle. Gerade letzteres als quasi-Alternative zu selbsthosteten Blogs hat sich als gewinnbringend herausgestellt. Hier finde ich immer mal wieder spannende Deepdives in bestimmte Themen, Genres, Künstler*innen.
Musikpresse: Ich habe das MINT-Magazin abonniert und überfliege dort die Rezensionen. Manchmal kaufe ich auch noch irgendwelche (Punk-)Fanzines, z.B. das Drachenmädchen. Hier gibt es aber nicht mehr so viel zu entdecken, wie früher mal. Ich glaube, die Zeit der Rezensionen in solchen Zines ist irgendwie vorbei – da ist das Netz einfach schneller.
Bücher: Ich lese relativ viel Bücher zu verschiedenen Musikthemen und nerde mich dann gerne in Dinge rein. Also parallel zum Buch Musik entdecken und hören. Das sind dann aber eher keine tagesaktuellen neuen Dinge. Da sind natürlich Spotify und Bandcamp oft hilfreich, um Musik einfach zu finden.
Radio: Früher habe ich sehr viel Radio gehört, heute weniger intensiv. Kein Formatradio (unerträglich), eher Onlinekanäle. Oder WDR 3/5 in den Kulturformaten und Deutschlandfunk Kultur.
Persönliche Empfehlungen: Nicht zu vergessen sind natürlich noch die persönliche Empfehlungen von Freund*innen. Die bleiben natürlich neben allen „eigenen“ Kanälen von unschätzbarem Wert.
Und ihr so?